Montag, 2. August 2010

Diesjährige Premieren auf der Piazza Grande

Die Piazza Grande ist das Herzstück des Festivals. Mit einer Bestuhlung, auf der bis zu 8.000 Personen Platz finden, bietet sie die ideale Gelegenheit mit den dort gezeigten Filmen ein breites Publikum anzusprechen. Die Festival-Organisator_innen selbst sagen, dass sie die Gegebenheiten der Pizza Grande nutzen möchten, um „Autorenfilme unterschiedlicher Stile, Genres und zu verschiedenen Themen zu zeigen, die das Potenzial haben, die vielen Zuschauer zu berühren und zu überraschen“.
Auch in diesem Jahr bietet die Piazza eine Menge Sehenswertes. Besucher_innen sind dazu angehalten, sich das für sie Interessanteste aus über 17 Filmen, davon 8 Weltpremieren, 3 internationale Erstaufführungen und eine Europapremiere auszuschauen.
Eröffnet wird die Filmschau auf der Piazza dieses Jahr am 4. August durch die deutsch/französische Produktion „Au Fond des Bois“ von Regisseur Benoît Jacquot. Dieser hatte seinen Durchbruch 1975 mit dem Film „L'assassin musicien“, in dem er Regie führte. Jacquot ist ein Autorenfilmer, der häufig neue Wege einschlägt und seinen Schwerpunkt auf die Verrücktheit und Unmöglichkeit von Liebesbeziehungen legt. Die Magie dieses Prozesses der Liebe spielt er immer wieder in neuen Variationen durch. Weitere Weltpremieren auf der Piazza sind „Gadkii Utenok“ von Garri Bardine, dem Meister des russischen Animationsfilms, „Hugo Koblet – Pedaleur de Charme“ von dem Schweizer Daniel von Aarburg, „Invisible Boy“ von Philippe Parreno aus Frankreich und „Làvocat (The counsel)“ von Cédric Anger, ebenfalls aus Frankreich. Der Film „Rare Exports: A Christmas Tale“ von Jalmari Helander, eine finnisch/französische Koproduktion, sowie „The mission of human resources Manager“ von Eran Riklis aus Israel zählen ebenfalls zu den Uraufführungen. Abschlussfilm des zehntägigen Festivals wird der Film „Sommervögel“ von Paul Riniker, einem Schweizer Regisseur, der sich seit den 80er Jahren vor allem durch die Produktion von Dokumentarfilmen einen Namen gemacht hat, sein.
Internationale Premieren feiern auf der Piazza die Filme „Das letzte Schweigen“ von Baran bo Odar aus Deutschland und „Kongavegur“ von Valdis Oskarsdottir, einer isländischen Regisseurin. Sie war unter anderem Editor für den Film „The eternal sunshine of a spotless mind“ (dt. Vergiss mein nicht) und gewann mit diesem zwei „film critics society awards“. Der dritte Film, der auf der Piazza Grande internationale Premiere feiert, ist „Rubber“ von Quentin Dupieux aus Frankreich.
Die einzige Europapremiere auf der Piazza Grande wird in diesem Jahr der Film „Cyrus“ von Jay und Mark Duplass aus den USA sein. Die Komödie wird, nachdem sie in Locarno Europapremiere feiern wird, ab September auch in den deutschen Kinos zu sehen sein.
Durch die von dem Locarno Festival-Team ausgesuchten Filme lässt sich auf der Piazza Grande ein eindeutiger Trend zu französischen, schweizerischen und deutschen Filmen ausmachen. Auch wird vielen jungen Künstler_Innen mit den sogenannten „Erstlingsfilmen“ die Chance gewährt, sich auf der größten Freilichtbühne Europas zu behaupten.

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